Herbst: Besondere Vorsicht vor Flöhen

Flöhe und Zecken sind nicht nur lästige Blutsauger, sie können sowohl auf Menschen als auch auf Tiere gefährliche Krankheiten übertragen. Erreger sind Viren, Bakterien oder Parasiten. Besonders kritisch ist der Herbst, wenn vor allem Flöhe auf der Suche nach Wärme sind. Zecken kennen ebenfalls keine Winterpause. Hunde und Katzen sollten deshalb auch in dieser Jahreszeit grundsätzlich auf Parasiten untersucht werden.

Die wichtigsten in Deutschland vorkommenden Zecken sind Holzbock und Auwaldzecke. Seltener ist die Braune Hundezecke. Letztere vermehrt sich zumeist in Wohnungen und Häusern. Wichtige durch Zecken übertragene Krankheiten sind die Borreliose und die Babesiose, aber auch die Anaplasmose. Das Robert-Koch-Institut schätzt, dass bis zu jede dritte Zecke in Deutschland die Borreliose-Erreger in sich trägt. Eine Impfung steht nur für die Borreliose beim Hund, nicht aber für den Menschen zur Verfügung. Umso wichtiger ist es, die Hunde vor Zeckenbefall zu schützen und vorhandene Zecken möglichst schnell abzutöten. Für die Behandlung sollten ausschließlich für das Tier zugelassene und wirksame Ektoparasitika (äußerlich anwendbare Medikamente) angewendet werden – diese bekommen Sie in Ihrer Tierarztpraxis. Lassen Sie sich dort auf jeden Fall beraten.

Die Gefahr des dauerhaften Flohbefalls ist ebenfalls im Herbst am größten. Der beim Saugen abgesetzte Speichel kann es bei Hund und Katze zu starken allergischen Hautentzündungen, der sogenannten Flohspeichel-Allergie-Dermatitis (FAD), führen – wenige Flöhe reichen hier aus. Ohne tierärztliche Behandlung werden diese Hautwunden oft durch Bakterien oder Hefepilze besiedelt, sodass die Entzündung schließlich eitrig wird. Eine kontinuierliche Flohprophylaxe inklusive aller Kontakttiere im gleichen Haushalt hilft, die Situation in den Griff zu bekommen.

Der Floh hat noch weitere Überraschungen im Gepäck wie beispielsweise Viren, Bakterien oder den Gurkenkernbandwurm Dipylidium caninum. Der Floh fungiert als Zwischenwirt. Schluckt der Hund bei der Fellpfl ege einen Floh, der eine Bandwurmlarve in sich trägt, entwickelt sich daraus im Dünndarm der erwachsene Bandwurm. Folglich ist bei einem Flohbefall immer an eine Bandwurminfektion zu denken. Eine Flohbekämpfung muss sowohl die erwachsenen Flöhe als auch Eier und Larven erfassen. Die Reinigung der Aufenthalts- und Lebensräume der Tiere ist ebenfalls ein Muss. Auch hier berät Sie Ihr Tierarzt.

Quelle: Bundestierärztekammer

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