Wenn das Tier an Durchfall leidet, können verschiedenartige Ursachen zugrundeliegen. Sie sollten bei Durchfällen Ihres tierischen Hausgenossen nicht lange warten, bis Sie Ihren Tierarzt zu Rate ziehen.
Ein Beispiel: Hartnäckige oder immer wiederkehrende Durchfälle bei Hunden und Katzen können von bestimmten einzelligen Darmparasiten (Giardien) verursacht werden. Neben starken Durchfällen wird häufig auch Erbrechen festgestellt. Betroffene Tiere scheiden die Parasiten mit dem Kot aus, so dass Giardien über die Umwelt, verunreinigtes Wasser oder den Kontakt mit dem Kot von Artgenossen übertragen werden können. Giardien sind Zoonose-Erreger, d.h. Infektionen können zw. Mensch und Tier in beide Richtungen pendeln. Sind bei dem Tier Giardien als Ursachen für den Durchfall festgestellt worden, kann der Tierarzt mit entsprechenden Medikamenten helfen.
Die unabhängige europäische veterinärparasitologische Organisation ESCCAP rät, dass der Tierhalter bei einem Giardien-Befall zusätzlich Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen rund um das Tier und im Haushalt vornimmt und Wasser mit einer Temperatur von über 60° C verwendet (Vorsicht! Nicht verbrühen!). Wichtig sei, dass die behandelten Flächen gründlich abgetrocknet werden. Langhaarige Tiere sollten nach der Behandlung shampooniert werden, um einer erneuten Infektion vorzubeugen.
Ihre Tierarztpraxis kann Giardien mit einer speziellen Kotuntersuchung im eigenen Labor nachweisen. Hier werden in der Regel drei unterschiedliche Kotabsätze benötigt. Sprechen Sie am besten mit dem Praxisteam oder dem Tierarzt ab, wie oft ein Kot-Check für Ihr Tier sinnvoll ist.