Es ist Punkt acht Uhr. An der Haustür klingelt es. Frauchen öffnet und bittet den Besuch herein. Normalerweise ergreife ich nicht direkt die Flucht, wenn irgend jemand meint, mein Haus betreten zu müssen. Deshalb hebe ich erst einmal fragend den Kopf, hatte ich es mir doch gerade für ein morgendliches Nickerchen auf dem Sofa gemütlich gemacht. Und siehe da: Wer tritt ins Wohnzimmer? Der Tierarzt! Was macht der denn hier? Meine Augen weiten sich, hätte ich überall Schweißdrüsen, wäre ich klatschnass.
Kürzlich musste ich zum Arzt und der ist immer in Weiß. Viele tragen ja jetzt modisches Petrol oder Bordeaux-Rot – er nicht. Nein, diesen Typen muss ich jetzt und hier nicht haben. Die Entscheidung ist schnell gefällt: runter von der Couch, die Pfoten geschwungen und ab durch die Mitte – einfach nur weg. Frauchen und der Mann in Weiß bleiben staunend zurück. „Vielleicht mag er mich nicht“, kombiniert der Besuch, „dabei bin ich jetzt mehrere Tage hier.“ „Kein Problem“, meint Frauchen, „Elvis beruhigt sich wieder. Er kann ja nicht wissen, dass es sich bei dem Besuch um den Maler handelt.“ Kein Kommentar.
Euer Elvis